Im Ausbau unserer Kirchengemeinde haben wir seit Jah ren die Errichtung einer eigenen Bibliothek als notwendig erkannt. Die Siedlung Starchant unterhält aber schon seit einem Jahrzehnt eine solche im Wirtschaftsgebäude für die Siedler, die aber weder ganz in unserem Geiste ge führt wird, noch den ganzen Kreis unserer Kirchenge meinde erfaßt. Des öfteren sind wir darum bei der Sied lung, bzw. ihrem Obmann vorstellig geworden die Mög lichkeit der Überlassung der Bibliothek an uns und deren entsprechenden Ausbau durch uns zu ermöglichen. Für den Beginn dieses Jahres machten wir einen neuen Ver such, aber vergeblich. Weil es uns an einem entsprechen den kircheneigenen Raum fehlt, bleiben wir aber auf die Hilfe der Siedlung angewiesen. Unser Vorhaben blieb daher bislang nur Wunsch und Plan. Nach dem gelungenen Versuch eines Faschings-Familien abends im vergangenen Jahr war diese Veranstaltung heuer in noch größerem Rahmen. Staatssekretär Rott beehrte uns durch seinen Besuch. Gewerkschaftspräsident Johann Staud eröffnete den Ball. Der Besuch war größer als im Vorjahr. Ein Großteil der Kirchengemeinde erlebte in den Räumen des Genossenschaftshauses schöne Stun den wirklicher Gemeinschaft. Daß es für Jahre die letzten sein sollten, hat wohl niemand geahnt. Im März war der Einmarsch der Deutschen in Österreich. Unsere Kirchengemeinde war im Verhältnis wohl mehr als die meisten anderen davon betroffen. Am zweiten Fastensonntag fehlten zwölf Männer, die sonst regelmä ßig am Gottesdienst teilnahmen; sie waren wegen ihrer bisherigen Tätigkeit in der Regierung und in den Gewe rkschaften verhaftet. Die Seelsorgeaufgaben waren jetzt doppelt schwer und groß. Am 21. März mußte den Gläubigen folgende Erklärung der österreichischen Bischöfe verlautbart werden: "Nach eingehender Beratung haben wir Bischöfe von Österreich uns entschlossen nachfolgenden Aufruf an alle unsere Gläubigen zu richten: Aus innerster Überzeugung und mit freiem Willen erklären wir unterzeichneten Bischöfe der österreichischen Kirchenprovinzen: Wir erkennen freudig an, daß die nationasozialistische Bewegung auf dem Ge biete des völkischen und wirtschaftlichen Aufbaues sowie der Sozialpolitik für das Deutsche Reich und Volk und namentlich für die ärmsten Schichten Schichten des Vol kes Hervorragendes geleistet hat und leistet. Wir sind auch der Überzeugung, daß durch das Wirken der na tionalsozialistischen Bewegung die Gefahr des alles zer störenden gottlosen Bolschewismus abgewehrt wurde. Die Bischöfe begleiten dieses Wirken für die Zukunft mit ihren besten Segenswünschen und werden auch die Gläu bigen in diesem Sinne ermahnen." Mitte des Monats mußten wir den Betrieb unserer Kinder gärten bzw. Horte einstellen; acht Tage später verlangte man die Aushändigung der Schlüssel und wir verloren damit das ganze Inventar. Die Arbeiten in der Kath. Ak tion, bzw. in der Frauen- und Männerrunde gehen noch, wenn auch verändert weiter. In dieser veränderten Situation ergingen vom Erzbi schöflichen Ordinariat besondere Weisungen an die Seel sorger: "Unverrückbar und unerschütterlich bleibt Ziel und Auf gabe der Seelsorge für alle Zeiten: Verkündigung der Botschaft Gottes, Mitteilung der Gnade zum Heile, Ret tung der Seelen für das ewige Leben. Was sich ändern kann und was bei Änderung der äußeren Verhältnisse immer wieder der Überprüfung bedarf, sind die Metho den, in denen die Seelsorge jeweils ausgeübt werden soll. Auf Grund dieser Sachlage sei für Seelsorger und Seel sorge unter den heutigen Verhältnissen folgendes grund sätzlich und praktisch festgehalten: Die durch die politische Neuordnung geschaffene Situa tion müssen wir als eine große Aufgabe sehen, die uns Gott in seiner ewigen Vorsehung stellt. Sie birgt in seine so manche ernste Schwierigkeit, wie sicher auch nicht weniger gute und aussichtsreiche Möglichkeiten. Diese Aufgaben werden nur gemeistert werden können durch einheitliche und opferbereite Anwendung der seelsorgli chen Mittel. Im Priesteramt werden wir Wesentliches vom Unwesentlichen scheiden, mit vollem Eifer und mit allen Mitteln besonders das sakramentale Leben, das die Ge meinschaft in und mit Christus bewirkt, in unseren Gläu bigen pflegen und zur vollen Entfaltung zu bringen su chen. Bezüglich der Kath. Aktion bleiben im wesentlichen die Bestimmungen der Diözesan-Synode in Geltung. Die Durchführung der Kath. Aktion ist für alle Pfarren Pflicht; ihre erste Aufgabe ist die religiöse Bildung der vier Naturstände innerhalb der Pfarre. Die Geldmittel für das kirchliche Apostolat werden durch freiwillige Gaben der Gläubigen aufgebracht, am besten durch eine zweite Opfersammlung beim Gottesdienst." Ende Mai verordnete das Erzbischöfliche Ordinariat zur endgültigen Durchführung des Überganges von der Schillingwährung zu der seit dem 17. März 1938 einge führten Reichsmarkwährung, daß die Kassenbücher mit 31. Mai 1938 abzuschließen und die Summe sowohl bei den Einnahmen, als auch bei den Ausgaben deutlich als Schillingbeträge hervorzuheben sind. In der nächsten Zeit (soll wohl Zeile heißen; Anm.) soll dieser Betrag, in Reichsmark umgerechnet, neu eingesetzt werden. Ab 1. Juni müssen alle Eintragungen in Reichsmark erfolgen. Unsere Fronleichnamsprozession fand heuer wie in den Vorjahren am Nachmittag des Fronleichnamssonntages statt und nahm denselben Weg wie bisher. Die Beteili gung der Gläubigen, auch der auswärtigen war noch groß, wenn auch nicht so groß wie in den Vorjahren. Prälat Wagner trug das Allerheiligste. Eine Beteiligung von Formationen wie früher gab es nicht mehr. Am 1. August wurde die obligatorische Zivilehe in Österreich eingeführt, d. h. Ehen sind nur dann staatlich gültig, wenn sie vor dem staatlichen Standesbeamten geschlossen worden sind. Das neue Gesetz verlangt über dies ausnahmslos den Eheabschluß vor einem vor einem eigenen staatlichen Standesbeamten. Zur kirchlichen Trauung müssen die Brautleute eine amtliche Bestätigung über die erfolgte Ziviltrauung mitbringen. Ab 1. August ist die kirchliche Ehematrik nicht mehr staatliche Matrik. Die übrige Matrikenführung bleibt bis auf weiteres bei den hochwürdigen Pfarrämtern. Anfang September wurden im Rahmen des Erzbischöfli chen Ordinariates drei neue Abteilungen geschaffen: 1.) Die Abteilung für Seelsorge (Seelsorgeamt) 2.) die Ab teilung für kirchliche Organisation und kirchliche Rechts wahrung, 3.) die Abteilung für Finanzen (Finanzkammer). Das kirchliche Leben in unserer Kirchengemeinde hat sich den neuen Verhältnissen nun in allem angepaßt. Die au ßerkirchlichen Zusammenkünfte konnten nicht mehr statt finden. Entsprechend den bischöflichen Weisungen durf ten in den Runden der Kath. Aktion nur religiöse Themen behandelt werden. Die Krypta unserer Kirche war für diese Zusammenkünfte der geeignete Raum. Wir blieben bei der monatlichen Zusammenkunft der Frauen und der Männer. Der Gesellenverein wurde nun aufgelöst, die Sängerrunde Starchant war jetzt nur mehr der Kirchen chor. Die St. Theresiengemeinschaft blieb als Opferge meinschaft für unsere Kirche bestehen. Die Andachten an den Dienstagen und Donnerstagen für die St. Theresien verehrer fanden weiter regelmäßig statt. Anfang September war im Erzbischöflichen Ordinariat unter Vorsitz Sr. Eminenz und des hochwürdigsten Weihbischofs wieder eine Besprechung über die Errich tung unserer neuen Pfarre. Die Pfarrgrenzen bildeten noch immer eine Schwierigkeit. Die Bewohner des Wilhelmi nenberges waren beim Erzbischöflichen Ordinariat noch einmal um die Errichtung einer Gottessiedlung Wilhelmi nenberg 164 und gegen die Grenze unserer Pfarre durch die Wilhelminenstraße eingekommen. Der Rektor unserer Kirche wurde seitens des Ordinariates noch einmal um eine schriftliche Stellungnahme ersucht. Diese erfolgte umgehend in folgendem Wortlaut: " ... daß bei jeder Pfarrabgrenzung, insbesondere in der Peripherie von W ien immer noch einige weiter von der Pfarrkirche entfernt wohnen, wird niemals in den weniger dicht bewohnten Bezirken zu vermeiden sein. Übrigens würden die von den Bewohnern des Wilhelminenberges geschilderten Verhältnisse nur für ein Drittel derselben gelten, da die übrigen ja zur Pfarre an der Sandleitenkirche, oder sollte diese erst später errichtet werden, nach Alt-Ottakring gehören. Die von den Schreibern erwähnte Gottessiedlung auf dem Wilhelminenberg würde in jedem Fall außerhalb der von uns vorgeschlagenen Pfarrgrenzen von der There sienkirche liegen und deshalb auch zunächst von hier aus zu begutachten sein." Doch mit dieser Antwort unsererseits waren die Schwie rigkeiten bei der Abgrenzung unserer geplanten Pfarre keineswegs überwunden. Als nun das Ordinariat das im kanonischen Recht geforderte förmliche Gutachten über die Abgrenzungen von den Pfarren Alt-Ottakring, Baumgarten und Hütteldorf verlangte, bestand Alt-Ot takring auf seinem ursprünglichen Vorschlag, nur den Teil oberhalb der Katharinenruhe, also von der Funken gerngasse an, abzupfarren, während die Pfarre Baumgar ten und Hütteldorf überhaupt ein seelsorgerisches Bedürf nis einer Abpfarrung von ihrem Gebiet bestritten. In der von mir seitens des Ordinariates nun geforderten Stel lungnahme schien es mir zwar geraten, unseren ursprüng lichen Vorschlag derart abzuändern, daß die Grenzen gegen die Pfarre Baumgarten durch die Achse der Ameis bachzeile, Gustrogasse (heute Gusterergasse; Anm.), Flötzersteig, Raimannstraße und längs der Umfassungs mauer der Heilanstalt Steinhof in der Richtung zur St. Theressienkirche, durch die Achse der Rosentalstraße und der südlichen Grenze des Alten Satzberg vorzuschlagen, bestand aber im übrigen auf dem ursprünglichen Vor schlag der Abgrenzung gegenüber den drei genannten Pfarren mit folgender Begründung: "1.) Die von der Pfarre Alt-Ottakring vorgeschlagenen Grenzen verlaufen nicht mit vorhandenen oder geplanten Straßen, Gassen oder Wegen und lassen die fast unmittel bar an der Siedlung Starchant anschließende Siedlung Neuland außerhalb der zu errichtenden Pfarre, obgleich der Kirchenweg kaum 10 Minuten beträgt und die Be wohner bisher schon immer die St. Theresienkirche be sucht haben und Mitglieder der Organisationen unserer Kath. Aktion waren. 2.) In gleicher Weise bilden die aus der Pfarre Baumgar ten für die zu errichtende Pfarre vorgeschlagenen Gebiete ein organisches Gebilde, aus dem bisher schon die Kinder nicht in dem XIII. Bezirk sondern in den XVI. Bezirk in die Schule gehen. 3.) Der im Vorschlag mit einbezogene Teil der Siedlung Satzberg aus der Pfarre Hütteldorf ist bis heute von der Stadt nicht konzessioniert (eine wilde Siedlung), gleich wohl als eine Dauersiedlung von durchwegs kirchenent fremdeten Siedlern anzusehen, deren intensivere seel sorgerische Betreuung ungleich schwerer von der Pfarre Hütteldorf als von der Theresienkirche geschehen könn te."
Ein Auszug bis hierher erschien - mit Ergänzungen aus anderen Quellen - im Pfarrblatt Nr. 132 (Juni 1998).
Auch heuer wurde der Sterbemonat und Festmonat unse rer Schutzheiligen mit der täglichen Predigt, Andacht und Reliquienverehrung gehalten. Insbesondere sahen der Sterbetag, das Fest unserer Heiligen und das Patrozinium unserer Kirche wieder viele Verehrer unserer Schutzheiligen aus der ganzen Stadt. Die Zahl der Wall fahrten in unserem Gnadenheiligtum ist bis jetzt, gegen über dem Vorjahr, auf weniger als die Hälfte, das sind bis jetzt acht, zurückgegangen. Die Teilnehmer versammelten sich jeweils in der Kirche. Die Wallfahrt der christlichen Müttervereine war wieder die größte; auch die Gattin des früheren Bundespräsidenten Frau Leopoldine Miklas war unter den Pilgern, aber diesmal auf dem Sängerchor. Für die Innenausstattung unserer Kirche waren wir seit einem Jahr mit dem Tischlermeister Franz Klein, Ungar gasse 25, betreff Einrichtung unserer zweiten, bzw. drit ten Sakristei in Verbindung. Der Tischlermeister hatte schon im Jahre 1931 einen Sakristeikasten, Eichenholz gebeizt, mit Ober- und Unterteil, 2.60 m lang, 95 cm hoch, 90 cm tief mit 14 englischen Schubfächern, Ober teil mit Nische, 4türig, und einen gleichen Kasten 2 m lang, 2.10 m hoch, 60 cm tief, 4türig für Paramente etc. zusammen für 3200 S geliefert. Er war nun erbötig und erhielt den Auftrag zur Herstellung eines weiteren Para mentenkastens, Eichenholz massiv, 2.95 m lang, 55 cm tief, 5türig mit Nischen, 12 englische Züge, 16 Hülfer für Paramente zu reinem Selbstkostenpreis von 1000 S, jetzt 667 Reichsmark, zu liefern. Außerdem waren wir auch in diesem Jahre zur Instandhal tung der Kirche zu außerordentlichen Ausgaben gezwun gen. Der Außenverputz der Giebelseite der Kirche wurde erneuert; die Kosten betrugen allein über 500 S. Die Bau spenglerei J. Leer, Rob. Hamerlinggasse bekam außerdem den Auftrag, die beiden Kirchengiebel, d. s. zweimal 16 m in der Breite von 145 cm mit verzinktem Eisenblech ver kupfert, abzudecken und mit Dachpappenunterlage mit tels Bleidübeln zu befestigen. Gleichzeitig ließen wir mit Beginn des Monats September im Inneren der Kirche vor dem Hauptportal von der Tischlerei Robert Hanisch, Wurlitzergasse 80, einen Windfang bauen. Unter dem 1. Dezember dieses Jahres wurde der am glei chen Tag für die Pfarre Neuottakring investierte Konsi storialrat Leopold Engelhart zum Stadtdechant für den XVI. Bezirk ernannt. Am 16. Dezember fand im Erzbischöflichen Ordinariat unter dem Vorsitz Sr. Eminenz und in Gegenwart des hochwürdigen Weihbischofs, des Dechanten und der Pfar rer von Alt-Ottakring, Baumgarten und Hütteldorf und des Rektors unserer Kirche eine letzte Sitzung statt, in der folgende endgültige Grenze der neu zu errichtenden Pfar re zur hl. Theresia v. K. J. auf Grund des Vorschlages dieser Kirche festgelegt wurden: Die Achse der Wilhelminenstraße vom Predigtstuhl bis zur Kollburggasse von No. 219 bis No. 245, die Achse der Kollburggasse von No. 25 bis 1 und der verlängerten Kollburggasse bis zur Gallitzinstraße (nunmehr Hofzin sergasse; Anm.), dzt. ohne No., die Achse der Gallitzin straße bis zur Katharinenruhe von No. 6 bis No. 50, die Westgrenze des Ottakringer Friedhofes bis zur Steinhofstraße (nunmehr Johann Staud-Straße; Anm.), die Achse der Steinhofstraße bis zur Eduard Lang-Gasse (nunmehr Steinlegasse; Anm.) von No. 19 bis No. 15, die Achse der Eduard Lang-Gasse und Finsenstraße bis zum Flötzersteig, dzt. ohne No., die Achse des Flötzer steiges bis zur Ameisbachzeile, dzt. ohne Nummern, durch die Achse der Ameisbachzeile von No. 101 bis No. 61 und die Achse der Gustrogasse (nunmehr Gusterer gasse; Anm.) von No. 2 bis No. 44 bis zum Flötzersteig, durch die Achse des Flötzersteiges von No. 158 bis No. 180 und längs der Schrebergärten bis zur Raimannstraße, die Achse der Raimannstraße bis zur Umfassungsmauer der Heilstätte Steinhof, dzt. ohne Nummern, diese entlang in der Richtung zur St. Theresienkirche bis zur fahrbaren Abzweigung des Rosenweges gegen das Rosental, den Rosenbach entlang bis zur südlichen Grenze der nördli chen Satzbergsiedlung, d. i. der nördlichen Kleingarten anlage No. 9 am Satzberg, diese längs des namenlosen Baches und die westliche Grenze dieser Kleingartenanla ge gegen die aufgeschlossene Kordonanlage bis zur Be zirksgrenze des XVI. Bezirkes und die Bezirksgrenze bis zur Wilhelminenstraße. Unter Zahl 11.171 erging aber noch einmal an mich fol gende Aufforderung: "Erzbischöfliches Ordinariat Z.: 11.171 Wien, am 22. Dezember 1938. Pfarrerrichtung An das hochwürdige Rektorat der Kirche z. hl. Theresia v. Kinde Jesu, Wien XVI., Starchant. Das erzbischöfliche Ordinariat ersucht für die Pfarrer richtungsurkunde um genaueste sofortige Angabe der auf Grund der letzten Besprechungen festgelegten Pfarr grenzen (Norden, Westen, Süden, Osten) mit den Haus nummern der einzelnen die Grenzen bildenden Straßen und Plätze. L. S. gez. Wagner." Nach der Wiederholung meines, in der Besprechung im erzbischöflichen Ordinariat gemachten Vorschlages be treffend der Pfarrgrenzen und einer noch genaueren Präzi sion derselben, lautete die Entscheidung des Ordinariates wie folgt: "Pfarrgrenzen der neu zu errichtenden Pfarre zur hl. The resia v. Kinde Jesu, Wien XVI. Folgende endgültige Grenzen der neu zu errichtenden Pfarre zur hl. Theresia v. Kinde Jesu wurden in der Be sprechung am 16.XII.1938 im Erzbischöflichen Ordinari at festgesetzt: Die Achse der Wilhelminenstraße (vom Predigtstuhl) von No. 219 bis No. 145 bis zur Kollburggasse, die Achse der Kollburggasse von No. 25 bis 1 und der verlängerten Kollburggasse bis zur Gallitzinstraße (nunmehr Hofzin sergasse; Anm.), dzt. ohne Nummern, die Achse der Gal litzinstraße von No. 6 bis 50 zur Katharinenruhe, die Westgrenze des Ottakringer Friedhofes bis zur Steinhof straße (nunmehr Johann Staud-Straße; Anm.), die Achse der Steinhofstraße von No. 19 bis 15 bis zur Eduard Lang-Gasse (nunmehr Steinlegasse; Anm.), die Achse der Eduard Lang-Gasse und der Finsengasse dzt. längs den Kleingärtenanlagen ohne No. bis zum Flötzersteig, die Achse des Flötzersteiges bis zur Ameisbachzeile, dzt. längs den Kleingärtenanlagen ohne No., die Achse der Ameisbachzeile von No. 101 bis 61 bis zur Gustrogasse (nunmehr Gusterergasse; Anm.), die Achse der Gustro gasse von No. 2 bis No. 44 bis zum Flötzersteig, die Ach se des Flötzersteiges von No. 158 bis 180 und längs der Kleingartenanlagen ohne No. bis zur Raimannstraße, die Achse der Raimannstraße, dzt. Kleingärten und Park anlagen ohne No. bis zur Umfassungsmauer des Steinho fes, diese entlang in der Richtung zur Theresienkirche bis zur fahrbaren Abzweigung des Rosenweges gegen das Rosental, den Rosenbach entlang bis zur südlichen Gren ze der nördlichen Kleingartenanlage am Satzberg No. 9, diese längs des namenlosen Baches und die westliche Grenze dieser Kleingartenanlage gegen die aufgeschlosse ne Kordon-Anlage bis zur Bezirksgrenze des XVI. Bezir kes, die Bezirksgrenze bis zur Wilhelminenstraße." Die letzten acht Tage in diesem Advent waren für unsere Kirchengemeinde in der nun festen Erwartung der Er richtung unserer Pfarre unvergeßlich, das Weihnachtsfest trotz der im Lande so ernst gewordenen Zeit in unserer Gottesgemeinschaft fast unbeschreiblich. Wir hatten in jeder Beziehung ein schweres Jahr hinter uns; mit Gottes Hilfe waren die Schwierigkeiten überwunden. Durch den Opfersinn unserer Gläubigen und der St. Theresienver ehrer in unserer Kirche konnten wir zum Jahresschluß nach der letzten Abrechnung unserer Kirchenkasse an den Allg. Kirchenbauverein diesem die Jahresrate zur Beglei chung der alten Schulden unserer Kirche an ihn überwei sen. Am 30. Dezember wurde an unserer Kirche eine selb ständige römisch-katholische Pfarre unter dem Titel zur hl. Theresia v. Kinde Jesus errichtet. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut: "Erzbischöfliches Ordinariat. Z. - 3837/1938. Urkunde über die Errichtung einer selbständigen römisch-katho lischen Pfarre an der Kirche zur hl. Theresia v. Kinde Jesu, Wien XVI., Starchant. I. Um die seelsorgliche Betreuung der Gläubigen der Pfar ren Hütteldorf, Altottakring und Baumgarten zu erleich tern, sieht sich das erzbischöfliche Ordinariat nach Anhö rung der hochwürdigen Herren Pfarrer von Altottakring, Hütteldorf und Baumgarten und des hochwürdigsten Me tropolitankapitels zu St. Stephan veranlaßt mit 1. Jänner 1939 an der Kirche zur hl. Theresia vom Kinde Jesu, W ien XVI., Starchant eine selbständige Pfarre zu errichten. II. Die Grenzen der neuen Pfarre sind folgende: Die Achse der Wilhelminenstraße (vom Predigtstuhl) von No. 219 bis No. 145 bis zur Kollburggasse, die Achse der Kollburggasse von No. 25 bis 1 und der verlängerten Kollburggasse (nunmehr Hofzinsergasse; Anm.) bis zur Gallitzinstraße, dzt. ohne No., die Achse der Gallitzin straße von No. 6 bis 50 bis zur Katharinenruhe, die West grenze des Ottakringer Friedhofes bis zur Steinhofstraße (nunmehr Johann Staud-Straße; Anm.), die Achse der Steinhofstraße von No. 19 bis 15 bis zur Eduard Lang- Gasse (nunmehr Steinlegasse; Anm.), die Achse der Edu ard Lang-Gasse und der Finsengasse dzt. längs den Klein gartenanlagen ohne No. bis zum Flötzersteig, die Achse des Flötzersteiges bis zur Ameisbachzeile, dzt. längs den Kleingartenanlagen ohne No., die Achse der Ameisbach zeile von No. 101 bis 61 bis zur Gustrogasse (nunmehr Gusterergasse; Anm.), die Achse der Gustrogasse von No. 2 bis No. 44 bis zum Flötzersteig, die Achse des Flötzersteiges von No. 158 bis 180 und längs der Klein gartenanlagen ohne No. bis zur Raimannstraße, die Achse der Raimannstraße, dzt. Kleingarten und Parkanlagen ohne No. bis zur Umfassungsmauer des Steinhofes, diese entlang in der Richtung zur St. Theresienkirche bis zur fahrbaren Abzweigung des Rosenweges gegen das Rosental, den Rosenbach entlang bis zur südlichen Gren ze der nördlichen Kleingartenanlage am Satzberg No. 9, diese längs des namenlosen Baches und die westliche Grenze dieser Kleingartenanlage gegen die aufgeschlosse ne Kordon-Anlage bis zur Bezirksgrenze des 16. Bezir kes, die Bezirksgrenze bis zur Wilhelminenstraße. III. Diese Urkunde wird in 2 Gleichschriften ausgefertigt, u. zw. erhält je eine Gleichschrift das erzbischöfliche Ordi nariat Wien und das neu errichtete Pfarramt. Ferner erhalten je 1 Abschrift das Ministerium für innere und kulturelle Angelegenheiten, Abt. IV, und die Magi stratsabteilung 2 als Kultusbehörde, sowie die unter I. genannten Pfarrämter. Gegeben zu Wien, am 30. Dezember 1938. L. S. gez. + Th. Kard. Innitzer, Eb. gez. Wagner, K. D."
Unter Zahl 86 erhielt ich meine Ernennung zum Pfarr verweser der neu errichteten Pfarre zugleich mit der Juris diction mit folgendem Wortlaut:
"Erzbischöfliches Ordinariat. Z. 86. Wien, am 31. Dezember 1938. Pfarre XVI., Starchant Hl. Theresia v. Kinde Jesu 2 Beil. Hochwürden Herrn Hermann Franke, Wien XVI., Starchant. Euer Hochwürden werden mit 1. Jänner 1939 im Sinne des Can 473 § 1 zum Pfarrverweser der neu errichteten Pfarre Starchant bestellt. Die Jurisdiction folgt mit. L. S. gez. + Innitzer Eb. gez. Wagner K. D." In der Jahresschlußandacht gab ich nun der neu errichteten Pfarrgemeinde an unserer Kirche zur hl. Theresia v. Kinde Jesus die Urkunde der Errichtung im Wortlaut und die Pfarrgrenzen bekannt. Unser Te Deum war vor allem auch ein Dank an Gott für diese Freude, die er uns allen am Ende des schweren Jahres 1938 gegeben hat.
(Pfr. H. Franke)
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