KRIPPENLEGUNG: 2023-12-24

KRIPPENLEGUNG DER PFARRE STARCHANT: 2023-12-24

KERNBOTSCHAFT: Weihnachten feiern, heißt spüren und wissen, dass Gott das Licht seiner Liebe in unserem Leben entzündet hat.

Liebe Kinder, liebe Jugend, liebe Eltern und Großeltern, Schwestern und Brüder im göttlichen Kind im Stall zu Bethlehem!

Nichts kann echter, nichts wahrer, und, nichts schöner, als das, was DU tief in DIR in diesem Augenblick und in dieser Gottesdienstversammlung spürst.

Eine unfassbare und dennoch spürbare Liebe liegt in der Luft, aus der niemand – buchstäblich niemand – ausgeschlossen ist, und, sein soll.

„Licht-Wege“: Gerade dieses Leitwort sagt uns, dass Gott in und um uns ist und leuchtet uns auf unseren Lebenswegen. In der Schule, in der Familie, am Arbeitsplatz, in unseren Freundes- und Bekanntenkreisen, und nicht zuletzt in der kirchlichen Gemeinschaft. Vielleicht erlebst DU es nicht immer so, dennoch ist der Gott Jesu Christi da – immer da!

„Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.“ Das ist Weihnachten!

„Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll.“ Das ist echt Weihnachten!

„In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.“ Weihnachten heißt für uns: Warten auf die Stunde Gottes und die Hoffnung nicht aufgeben.

In diesem Sinn wünsche ich euch allen zusammen mit euren Familien, FROHE WEIHNACHTEN!

VIERTER ADVENTSONNTAG (B): 2023-12-23

VIERTER ADVENTSONNTAG (B): 2023-12-24

KERNBOTSCHAFT: Angstfrei glauben, weil Gott die Quelle der Hoffnung ist.

Worte in die Tiefe: Gemeinsam haben wir diese Predigt vorbereitet bei unserer letzten Pfarr-Bibelrunde des Jahres und es ist uns ein großes Anliegen, mit euch einige hoffnungsvollen Leitsätze für den Weg zur Krippe, wo das große göttliche Wunder auf uns wartet. „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.“ „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.“ „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten.“ „Denn für Gott ist nichts unmöglich.“ „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“

Die vorweihnachtliche Frohbotschaft: Es sind ungemein viele Symbole der Hoffnung in dieser dramatischen Begegnung. Der Himmel öffnet sich, berührt zutiefst das irdische Leben und nimmt es in Anspruch für etwas überraschend Großartiges. „Du bist die Begnadete“ ist wohl voller Bedeutung und sagt aus, dass sich etwas ungeahnt Wunderbares auf Entfaltung wartet in Maria. Gott hat immer seine Möglichkeiten für uns Menschen. Doch unsere Art zu sein in dieser Welt ist oft verwickelt mit Angst, sodass sich Gottes Heilswille nicht durchsetzen kann. Ja, die existenzielle Angst erlaubt es nicht, dass Gottes Liebe in uns wächst. Wir glauben, dass wir zu kurz kommen würden, würden wir uns auf die Unberechenbarkeit Gottes verlassen. Was bedeutet aber sonst Gottes Unberechenbarkeit anders, als dass EINER da ist, der uns Kraft gibt? Das bringt wohl der Satz zum Ausdruck: „Die Kraft des Höchsten wird dich überschatten“. Ein gewaltiges Bild für Gottes Gegenwart, die Schutz, Geborgenheit, Sicherheit und Orientierung gibt mitten in allen Unsicherheiten und Ängsten. Wenn die Kraft von oben Maria überschattet, bringt dies das Urwesen Gottes deutlich zum Ausdruck: Barmherzigkeit, die göttliche Mütterlichkeit. Gerade dieses Bild erinnert uns an die Wolke beim Durchzug der Israeliten durch die Wüste, wo sie vor ihnen hergezogen war. Sie wurden zu einer neuen Heimaterfahrung angeleitet, zu einer neuen Lebensqualität.

FORTSETZUNG DER WORTBEGLEITUNG DES PRIESTER-SEELSORGERS.

VIERTER ADVENTSONNTAG (B): 2023-12-24
VIERTER ADVENTSONNTAG (B): 2023-12-24
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ZWEITER SONNTAG DER OSTERZEIT: 2023-04-16

ZWEITER SONNTAG DER OSTERZEIT: SONNTAG DER GÖTTLICHEN BARMHERZIGKEIT. WEISSER SONNTAG. 2023-04-16

KERNBOTSCHAFT: Im christlichen Glauben geht es stets um den Sieg der göttlichen Barmherzigkeit.

Wir orientieren uns neu in unserem Glauben: Heute wurde und wird der „Weißer Sonntag“ genannt, weil die Menschen, die in der Osternacht getauft wurden ihr weißes Gewand bis zum ersten Sonntag nach Ostern getragen haben. Wenn heute die Erstkommunionkinder weiße Kleider tragen, so ist das ein Zeichen für die neue Würde, die uns allen in der Taufe geschenkt wurde. Gerade diese geschenkte Würde feiern und erfahren wir in der Eucharistie. Am 30. April 2000, bei der Heiligsprechung von Sr. Faustyna Kowalska erklärte Papst Johannes Paul II. während seiner Predigt diesen Sonntag zu einem liturgischen Fest, zum Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit, für die weltkatholische Kirche. Der Papst wollte die Worte Jesu an Sr. Faustyna in die Realität umsetzen, die sie selber festgehalten hat: „Meine Tochter, verkünde der ganzen Welt meine Barmherzigkeit! Ich wünsche, dass das Fest meiner Barmherzigkeit eine Zuflucht werde für alle Seelen, insbesondere für die armen Sünder. An diesem Tag werden die tiefsten Tiefen meiner Barmherzigkeit für alle geöffnet werden.“ Wie schön ist es, zu erfahren, dass die Barmherzigkeit Jesu eine Zuflucht werden soll für alle Seelen, insbesondere für die armen Sünder*innen. In der Präfation des Hochfestes vom Heiligsten Herzen Jesu heißt es: „Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche. Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heiles.“ Die sieben Sakramente der Kirche haben ihren Sitz im Leben im barmherzigen Herzen Jesu Christi. Somit ist die Barmherzigkeit das ultimative Gesetz in der Kirche.

Das Bild der „verschlossenen Türen“ und die göttliche Barmherzigkeit: bei meiner Meditation hat mich dieser eine Satz im Evangelium ganz besonders berührt: „Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!“ Ich verstehe gerade diesen Ein- und Zutritt des auferstandenen Herrn durch „verschlossene Türen“ im Sinnzusammenhang mit der göttlichen Barmherzigkeit. Zuerst sagt er mir, dass die göttliche Barmherzigkeit viel größer und mächtiger ist, als irgendein verschlossenes oder verstocktes Herz. Gerade in diesem Glauben liegt eine enorme Entlastungskraft gegenüber offensichtlich weitverbreiteter Frustration in der Seelsorge. Andererseits, wie wichtig ist es, sich darauf verlassen zu können, dass die Barmherzigkeit des auferstandenen Jesus unermesslich größer ist, als unsere Vorstellungen und Anstrengungen! Die göttliche Barmherzigkeit ist auch dort, wo sich Menschen, die mit der Kirche abgebrochen haben, für Notleidende einsetzen. Ich finde, dass es unbedingt zur Weltoffenheit der Kirche gehört, dem Guten und Schönen, das außerhalb der Kirche geschieht, Raum zu geben bei der Eucharistiefeier, denn sie heißt ja Danksagung. Es gehört also zu unserem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi mit dazu, dass wir fest daran glauben, dass die göttliche Barmherzigkeit mitten in unserer Welt am Werk ist.

WALLFAHRTSGOTTESDIENST: 2023-04-13

33. MONATSWALLFAHRTSGOTTESDIENST: 2023-04-13

KERNBOTSCHAFT: Mit Maria Geschwisterlichkeit leben.

Die Kraftquelle gelebter Geschwisterlichkeit: Gott hat der gesamten Menschheit, und ganz besonders uns, die wir gläubig geworden sind, seine eigene Möglichkeiten kundgetan, um allen Menschen guten Willens seine väterlich-mütterliche Liebe zu schenken. Halten wir fest: Die Bibel ist wie eine Schatztruhe gefüllt mit wunderbaren Edelsteinen. Hier ist einer von solchen Edelsteine aus dem 1. Timotheus-Brief: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,3-4). Nun sehen wir in Maria eine wunderbare und Mut machende Manifestation solcher Edelsteine. Ihre ganze Haltung und Mission. Von ihr können wir lernen, dass Gott Großes für die Menschheit tun kann, wenn wir von Maria ein Blatt nehmen wollen. Maria war sehr einsichtig und lernte loszulassen. Wir können von ihr die gemeinsame Ausrichtung auf etwas lernen, was viel größer ist als wir selber. Sie hat die sich selbst überschreitende Liebe erkannt und in sich aufgenommen. Es gibt immer einen allgemeinen Gewinn, wo es uns gut gelingt, uns zurückzunehmen. Wo dies gelingt, kommt es zu einer neuen Form der Geschwisterlichkeit, ob nun in der Kirche selber oder in der Gesellschaft. Heute wissen wir jedoch, dass unsere Welt, die nach Frieden hungert, an einem riesigen Mangel an der universalen Geschwisterlichkeit leidet. Sie liegt jedoch in der Heilsabsicht Gottes. Maria ist zu einer biblischen Figur einer Oase des wahren Friedens geworden. Denn der wahre Frieden entsteht in einem offenen Raum zwischenmenschlicher Beziehungen.

Biblische Geschwisterlichkeit wurzelt im Wort Gottes: Unsere zwei Bibelstellen machen anschaulich die großartige Rolle Marias zur Erreichung der von Gott gewollten universalen Geschwisterlichkeit. Schauen wir uns zuerst die „Schocktherapie“ für Maria von ihrem Sohn im Evangelium. Jesus sieht provokant ab von seiner Mutter und zeigt auf alle, die ihm zuhören als seine neue Familie – die Familie Gottes. Ihrerseits Maria auf ihre mütterlichen Ansprüche und befreit sich psychisch-geistig von sich selbst als Mama. Wie schwer muss ihr dieser Schritt gefallen sein! Sie hat aber die von ihrem Sohn Jesus gewollte neue Familie Gottes zur Kenntnis genommen. Sie hat realisiert, dass die Heilsgeschichte, die sich in ihrem Sohn erfüllt, viel größer ist als Familienbindungen. Sie hat es verstanden, dass Jesus alle Menschen zu Gott führen wollte. So ist Maria zu einem unverzichtbaren Pfeiler bei der Ausformung der neuen universalen Geschwisterlichkeit im Sinne Jesu geworden. Indem sie Raum geschaffen hat, ist sie zum Symbol des Zusammenhalts geworden. Ähnlich verhält es sich in der Apostelgeschichte nach der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu. Sie hat die traurigen und desillusionierten Apostel mit ihrer mütterlichen Liebe zusammengehalten. Maria gehört unzertrennlich zu allen Bestrebungen der Kirchenerneuerung mit dazu. Ist sie doch ein wunderbares Kirchenmodell, wie uns das zweite Kapitel der Apostelgeschichte schildert. Darum kann ich am Ende meiner Predigt sagen: „Maria mit dem Kinde, uns allen deinen Segen gib!“

OSTERGOTTESDIENST_MS KENYONGASSE WIEN: 2023-04-12

OSTERGOTTESDIENST – MS KENYONGASSE 7. BEZIRK WIEN: 2023-04-12

KERNBOTSCHAFT: Aus der Kraftquelle der Auferstehung Visionen für das [Zusammen]Leben entwickeln.

Gott ist höchstpolitisch: Welches Gottesbild trägst DU tief im Herzen, ja, tief in DEINER Seelenlandschaft? Natürlich bin ich diesbezüglich ganz ahnungslos! Dennoch möchte ich mit euch, ja, ganz persönlich mit DIR ein ganz kleines Stück von meinem Gottesbild teilen, und das mitten in der Osterzeit. Ich mache die Erfahrung, dass Gott ein Gott der Überraschungen und der Provokation. Die ganze Bibel ist voll davon, wie Gott die großen Vorlieben der Menschen komplett auf den Kopf gestellt hat. Darin war Jesus ein unübertrefflicher Meister! Aber bevor wir uns diese göttliche Provokation anschauen, darf ich euch / DIR wohl eine ganz persönliche Frage stellen: Hast DU eine Vision oder Visionen? Was ist/sind sie genau? Mir gefällt wahnsinnig die Vision des Apostels Petrus. Er durfte nicht diskriminieren. Er musste lernen, „dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf“ (Apg 10,28). Von seiner Vision her legte er ein wunderbares Bekenntnis ab: „Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist“ (Apg 10, 34).

Die Auferstehung meint DICH: Es ist durchaus möglich, dass DU DICH fragst, ob denn die Auferstehung wirklich ist. Ich glaube selber nicht, dass es sehr einfach ist, an die Auferstehung zu glauben. Diese Erfahrung des Zweifels machte auch der große Apostel Paulus mit den Menschen in Areopag, denen er die frohe Botschaft der Auferstehung verkünden wollte (Apg 17). Sache ist dennoch, dass es zu wenig ist, nur mit dem Kopf die Wirklichkeit der Auferstehung „begreifen“ zu wollen. Man muss mit dem Herzen glauben und sich darauf einlassen. Die Auferstehung Jesu Christi meint DICH und mich. Du fragst mich, wie ich das meine? In ihrer tief traurigen Sorge um den Leichnam Jesu sprach der auferweckte Jesus Maria von Magdala mit einer intimen vertrauten Stimme an: „Maria!“ Zugleich erkannte sie ihn und erwiderte mit einer großen Vertrautheit: „Meister!“ Aus dieser intimen Vertrautheit ist eine großartige Sendung geworden: „Geh aber zu meinen Brüder und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott“ (Joh 20,17). Möchtest auch DU DICH vielleicht mit Jesus in der Kraft seiner Auferstehung vertraut machen? Ja, immer vertrauter machen? Ich bin davon überzeugt, dass die Auferstehung Jesu Christi auch DICH meint, und zwar in DEINER ganz konkreten Lebenssituation; genauso, wie DU bist. Denn Jesus ist unendlich größer als DEIN Zweifel, viel größer als DEINE Ängste. Wenn DU es wirklich WILLST, kannst und wirst DU immer mehr und immer intensiver erkennen, dass und wie die Auferstehung auch in DEINEM eigenen Leben erfahrbar wird. In einer Welt und in der eigenen Gesellschaft, in der es in der Politik zur verschleierten und offensichtlichen Anfeindung zunehmend kommt, lade ich gerade DICH mit diesen Worten, die ich von einem 17-jährigen Burschen bekommen habe, zum Glauben an die Auferstehung ein: Alle auf den Namen Jesu Christi Getauften sollten unermüdlich versuchen, mit Gottes Hilfe und seinem „Spirit“ die Welt zu einem besseren Ort machen.“

OSTERMONTAG 2023-04-10

OSTERMONTAG: 2023-04-10

KERNBOTSCHAFT: Mit einem offenen und hörenden Herz ist uns der auferweckte Jesus Christus nahe.

Es gibt Erinnerungen, die das Herz erwärmen: Ich lade dich / euch zu einer kurzen Reflexion über zwei mir scheinende Aussage bei der Konversation der Emmausjünger mit dem auferweckten Jesus. Da heißt der erste Satz: „Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten.“ (Lk 24,16) Die zweite Aussage kommt der ersten nahe: „Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.“ (Lk 24,25) Der auferweckte Herr tadelt also die zwei Jünger ob ihrer Unverständigkeit. Mit kommt vor, dass er ihre Unfähigkeit zur Erinnerung tadelt. Schon während er herumging und die frohe Botschaft vom Reich Gottes verkündete, warf er den Pharisäern und den Schriftgelehrten das „verstockte Herz“ vor. Nun gilt auch seinen eigenen Jüngern diese Herzensverstocktheit nach seiner Auferstehung. Was bedeutet uns der Tadel des Auferstandenen?

Die christliche Verkündigung braucht ein gläubiges Herz: Gerade die Worte Jesu an die Emmausjünger erinnern mich an das einzigartige Gebet des jungen Königs Salomon bei seiner Inthronisation: „Doch ich bin noch sehr jung und weiß nicht aus noch ein. … Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht!“ (1 Kön 3,7b.9a) Wir können vom König Salomon lernen, dass es im Leben gerade auf die Weisheit des Herzens ankommt. Was das Herz tief berührt, kann nicht mehr leicht in Vergessenheit geraten. „Begreift ihr denn nicht?“ Wir können es auch so verstehen, dass die Verkündigung Jesu die zwei Jünger nicht wirklich erreicht hat; dass seine Worte nur in ihrem Kopf geblieben sind. Das ist allerdings zu wenig für das Verständnis der Heilsgeschichte! Eine ähnliche Unverständigkeit begegnet uns bereits im ersten Kapitel der Apostelgeschichte bei der Himmelfahrt Jesu Christi. Da fragten ihn die Apostel: „Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?“ (Apg 1,6) Die Antwort des auferstandenen Herrn ist wieder sehr bezeichnend für das hörende Herz: „Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird.“ (Apg 1,7b-8a) Es ist aber der Heilige Geist, der das Herz berührt und öffnet für das Verständnis der Heilsgeschichte. Schwestern und Brüder, das Leben aus dem Glauben in unserer Gesellschaft braucht unbedingt das hörende Herz! Mit Antoine de Saint-Exupéry wollen wir darum die Osterwirklichkeit in unserem Leben ankommen lassen: "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Der auferstandene Jesus Christus möge unsere Herzen jeden Tag von neuem berühren! Wie bei den Emmausjüngern ist es vor allem beim Brotbrechen, dass das Auftauen des Herzens geschehen kann; die Erschließungskraft der Eucharistiefeier.

OSTERSONNTAG_FAMILIENGOTTESDIENST: 2023-04-09

OSTERSONNTAG (A). FAMILIENGOTTESDIENST: 2023-04-09

KERNBOTSCHAFT: Das schönste und wichtigste Fest im Leben der Christen*innen erinnert uns an das Weizenkorn.

Der Glaube an Gott ist der Glaube an die Auferstehung: Liebe Kinder, liebe Familien, liebe Auferstehungsgemeinde! Wir feiern Ostern in Freude – alljährlich. Es ist jedoch gar nicht so einfach, an die Auferstehung Jesu Christi zu glauben! Sie übersteigt unendlich unseren menschlichen Verstand. Der Apostel Paulus wusste persönlich ein Lied davon zu singen, als er den Menschen damals von der Auferstehung erzählte (Apg. 17). Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es in unseren Tagen schon vielen Menschen leichter fällt, an die Auferstehung Jesu Christi, und, an die Auferstehung der Verstorbenen zu glauben. Bevor wir an die Auferstehung Jesu Christi glauben können, müssen wir aber zuerst daran glauben, dass er der Sohn Gottes ist und dass für Gott nichts unmöglich ist. (Lk 1)

Jesus selbst kann uns helfen, an die Auferstehung zu glauben: Liebe Kinder, liebe Familien! Es gibt das große Wunder der Natur, das uns längst allzu selbstverständlich geworden ist. Es wird Frühling und die Kraft der Natur sorgt dafür, dass viele Pflanzen wieder aufsprießen und aufblühen. Wir können und dürfen staunen lernen! Jesus selbst liebte die Bilder der Natur. Mit einem solchen Bild spielte er auf die Wirklichkeit der Auferstehung, auf seine Auferstehung. Er sagt uns, dass wir die Erfahrung der Auferstehung mitten im Leben machen können. Er verwendete das Bild, das uns sehr vertraut ist: das Weizenkorn. Hören wir diese Worte Jesu im Evangelium nach Johannes: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wir auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren“ (12,24-26). Ein wunderschönes Lied im Gotteslob erklärt uns noch einmal das große Geheimnis des Weizenkorns: „Als Brot für viele Menschen hat uns der Herr erwählt; wir leben füreinander, und nur die Liebe zählt“ (GL 210,4). Möge es DIR und mir gut gelingen, mitten im Alltag die Auferstehung zu leben.

OSTERNACHT 2023

OSTERNACHT 2023-04-08

KERNBOTSCHAFT: Die Macht der Liebe geht über unseren irdischen Tod hinaus. Darin besteht die wahre christliche Hoffnung.

Gott suchen und finden in der Nacht unseres Lebens: Liebe Auferstehungsgemeinde! Wir feiern nicht irgendetwas in dieser Nacht. Wir feiern unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Diese Nacht ist eine Nacht, in der ein Licht aufleuchtet, das viel mächtiger ist als alle Dunkelheit. Wie viel Dunkelheit kennt unser Leben? Wir alle, wir machten und haben unsere unterschiedlichen Erfahrungen von der Dunkelheit der Seele. „Wir kennen die Schatten, die das Leben einengen, die uns nicht weiterkommen lassen. In ihnen erstirbt uns die Hoffnung und Lebensfreude.“ Hier ist jedoch die wahre christliche BotschaftGott hat alles Dunkel unserer Existenz in seine Liebe aufgenommen und verwandelt in eine kraftvolle Zukunft. Jeden Tag geschehen Wunder eines neuen Lebens.

An die Zukunft Gottes glauben: Liebe Auferstehungsgemeinde! Wir Christinnen und Christen sind Menschen der Zukunft, die aus der Kraftquelle der überschüssigen Liebe Gottes das Leben der Gegenwart sinnvoll gestalten. Ein Bibeltext des Apostels Paulus bei den Begräbnissen hebt das unterscheidend Christliche hervor: „Trauert nicht, wie die andern, die keine Hoffnung haben!“ (1 Thess 4,13). Wir müssen diese Nacht frohgemut feiern, denn es geht um die unübertreffliche Substanz unseres Glaubens. Paulus klärt uns auf: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer, leer auch euer Glaube. … Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren.“ (1 Kor 15,14.17) Leben und lieben wir diesen Glauben! Schöpfen wir immer neu unsere Lebenskraft aus der Kraftquelle der Auferstehungshoffnung!

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