25. MONATSWALLFAHRT IN FATIMA: 2021-08-13

25. MONATSWALLFAHRT IN FATIMA: 2021-08-13

MOTTO UND KERNBOTSCHAFT: Mit Maria loslassen lernen

„Groß sein lässt meine Seele der Herr, ER ist mein Retter“: Dieses Lied habe ich ein bisschen umgewandelt und ist nicht nur schwungvoll. Der Schwung in ihm bringt darüber hinaus zum Ausdruck, was der echte Glaube an Gott mit und aus uns macht, was in unserer persönlichen Begegnung mit Gott in der Tat geschieht. Gott lässt in einer Begegnung und in einer persönlichen Beziehung zu ihm unsere Seele groß werden. Diese Wahrheit vermittelt uns ganz besonders Maria im Magnifikat – das Loblied ihrer von Gott tief berührten Seele: „Meine Seele preist die Größe des HERRN … Er lässt die Reichen leer ausgehen.“ Das sind Menschen, die von sich eingenommen sind.

Aspekt einer zeitgemäßen marianischen Spiritualität für ein gelingendes Leben in unserer Zeit: Für nicht wenige Menschen ist die Marienverehrung eine >>alte<< Tradition, die den >>modernen<< Menschen nicht mehr viel zu sagen hat. Was heißt es aber, >>modern<< zu sein? Es geht um die Frage, ob Maria, die Mutter Jesu, uns in der gegenwärtigen Zeit etwas Besonderes für unser Leben zu sagen hat. Meine Antwort ist unzweifelhaft ein großes JA! Sie kann uns Wunderbares sagen in unserer persönlichen Beziehung zu Gott. Es geht bei diesem Wallfahrtsgottesdienst um eine nicht viel beachtete Tugend des Loslassens. Loslassen von Menschen, von Vorstellungen, von Gewohnheiten, vom Besitz, und nicht zuletzt von uns selbst. Gerade das Loslassen schafft Raum für Neues, für Besseres, für etwas Größeres, ja, für etwas Höheres. Denn unser wahres Menschsein besteht darin, dass wir uns beständig überschreiten. Wir wissen aber schon, wie schwer das Loslassen sein kann. Sie bedeutet eine große Anstrengung. Es lohnt sich jedoch, denn dadurch bekomme ich mehr Freiheit – die innere Freiheit! Meistens ist es die Angst, die im Denken uns blockiert sowohl im Leben als auch auf unserem Weg zu Gott, auf unserem Weg der Zustimmung zu Gott und seiner Verheißung. Auch innerhalb der Kirche als Institution und Gemeinschaft verhindert die Angst das Loslassen; das Loslassen, damit der Heilige Geist Gottes die Gemeinde beleben kann. Trotz aller Notwendigkeit des kreativen Einsatzes gehen wir oft von der falschen Voraussetzung aus, dass wir das Abwandern der Menschen aus eigener Faust verhindern können. Da finde ich, dass wir, wie Maria, sehr viel auf Gott und seine Vorsehung vertrauen sollen. Jesus selber lehrt uns ausreichend im Evangelium, dass erst das Loslassen eine neuartige Familie entstehen kann – die neue Familie Gottes. Ein plakatives Musterbeispiel des Loslassens begegnet uns in der Apostelgeschichte bei der Szene der Himmelfahrt Jesu. Die Urgemeinde ist nur dadurch entstanden, dass die Apostel nicht stehen geblieben waren, sondern weitergehen mussten. Dazu kam, dass sie sich mit Maria zum Gebet versammelten. Hier erkennen wir, wie wirksam das Gebet – zumal in der Gemeinschaft – uns beim Loslassen helfen kann. Denn gerade im Gebet überantworten wir Gott unser ganzes Leben – alles Tun und Denken.

(red)


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