ACHTZEHNTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 2021-08-01

ACHTZEHNTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 2021-08-01

KERNBOTSCHAFT: Gottes Verheißung an uns ist weit mehr als die Erfüllung unserer materiellen Bedürfnisse. Es geht um die Lebenserfüllung in seiner Liebe.

Hunger nach Sinn: Es ist zunehmend eine Diskussion um Grundwerte für das Zusammenleben der Menschen im Gang. Dabei wissen die Großkirchen, wie lebensbedrohlich der materielle Hunger ist für ungezählte Menschen in unserer sogenannten globalisierten Welt. Ob es uns gefällt oder nicht, für jeden Menschen, der irgendwo in dieser Welt am Hunger stirbt, stirbt ein Stück der Menschheit. Mich dünkt allerdings, dass die bekannte Pyramide der Bedürfnisse gegenwärtig auf den Kopf gestellt werden sollte, damit die höheren Werte als Grundvoraussetzung für die Umsetzung der basalen Bedürfnisse richtig erkannt werden. Jesus, der die Menschen allzu gut kennt, schien diese Ansicht zu vertreten bei seinen kritischen Worten an die Menschen, die ihn aufsuchten. „Amen, Amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und der Menschensohn euch geben wird!“ Einmal mehr unterstreicht Jesus, was er dem Teufel bei seiner Versuchung in der Wüste gesagt hat: „Man lebt nicht nur vom Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ (Mt 4,4b). Wie tief berührend waren die Einstellung und die Worte einer jungen Dame bei der Sendung von Barbara Stöckl vor drei Tagen, die eine Million Euro von ihrer Oma geerbt hat und auf 90% davon bewusst verzichtet. Sie sprach voller Zufriedenheit von Werten der Gerechtigkeit und des Gemeinwohls sowie von Chancengleichheit. Ich sah in ihr eine Kontrastwelt, eine große Hoffnung.

Alle Zeichen und Wunder führen zur Annahme des Reiches Gottes: Es genügt weder Jesus noch uns selbst, dass wir materiell satt werden. Weit darüber hinaus geht es Jesus darum, dass unser Leben eine nachhaltige Erfüllung findet. Deshalb müssen wir uns immer wieder die Frage stellen: Was nährt uns wirklich? Was führt uns dem Reich Gottes näher? Was zieht uns im Leben an? Was uns im Leben anzieht, muss viel wesentlicher sein, als das, was uns umgibt. Wir sind für mehr geschaffen! Jesus finden, ist die höchste Form der Lebenserfüllung, denn er ist der Sinn, den Gott selber in dieser Welt mit allen ihren Grenzen und Wunden gestiftet hat. Was uns also wirklich nährt, ist die persönliche Beziehung zu Jesus, die Freundschaft mit ihm. Liebe Eltern von Johanna Lucia, liebe Taufpatin, helft eurer lieben Tochter durch eure eigene Vorbildwirkung in diese Beziehung mit Jesus immer mehr hineinzuwachsen, in die sie hineingetauft wird.

(red)


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